Elke Teuber-S
  Königin von Saba
Elke Teuber-S
  Erfundene Wahrheit
Eke Teuber-S
  li-la-lux Selma hat Geburtstag
Elke Teuber-S
  Ist Abelone schön?
Elke Teuber-S
   Immer wieder Neues ausprobieren
Elke-Teuber-S
  woerter - malen
Schawelka
  Ursprung, Spur und Doppelung
Ursula Boy-Will
  Höhenflug - Flügelschlag
Anne Feuchter-Schawelka
  Der direkte Blick - Aug' in Aug', frontal
 

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Königin von Saba:
Dämonin – Prophetin - Friedensengel

Warum die Königin von Saba mir nicht aus dem Kopf geht, warum ein Stück in der Legende mir nicht aus dem Sinn geht:
Weil sich die verschiedenen kulturellen Ausprägungen dieses Frauenbildes als wesentlich komplexer erweisen, als auf den ersten Blick sichtbar wird. Beim näheren Hinsehen offenbart sich ein Spannungsbogen verschiedener Weltbilder. Bevor ich dazu komme, diese Legende zu zeigen im Sinne, wie sie zu sehen ist, möchte ich einige Sätze zu der Königin von Saba sagen, diesem in unserer Zeit fremdartigen Mythos.
Die rätselhafte Königin der Sabäer lebt seit fast 3000 Jahren in den verschiedenen Kulturen fort, in der jüdischen Legende wie in der islamischen Mythologie und in der christlichen Mystik. Ungeachtet geographischer Grenzen und religiöser Barrieren entstand ein zweideutiges, unauflöslich ineinander verschränktes Bild, ein Wechsel zwischen Verteufelung und Erhöhung und so ein Spiegelbild dessen, was an Ängsten und Hoffnungen die Geschichte der Frau seit jeher bestimmt: Dämonisierung und Verklärung!
Die Frau verkörpert nun zwei Bilder. Trotzdem bleibt es ein abstraktes Menschenbild, das in einer höheren Einheit elementare Widersprüche in sich vereint. In ihm zeigt sich das Wechselspiel von paradiesischem Angekommensein und orientierender Sinnsuche im Labyrinth.
Der Wechselprozess des Wissens und Vergessens über die Königin von Saba führt immer wieder zu einer Leere, die in mir eine neue Einbildungskraft hervorruft - eine produktive Trance.
Das Projekt über die Königin von Saba thematisiert den Verlust des Paradieses und der Unschuld, den Kampf um das Überleben und die Realisierung einer konkreten, weiblich bestimmten Utopie in der Gegenwart. Was sich als Ausdruck am Ende dieses nicht abschließbaren Reflexions- und Schaffungsprozesses zeigt, die reine Obsession, der verlorene Sinn, das endlose Opfer, bleibt offen.

Elke Teuber-S, 199

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